18. German Open der EWU – Die besten Westernreiter Deutschlands zu Gast in Riedstadt

Zum 18. Mal wurde die Deutsche Meisterschaft im Westernreiten von der Ersten Westernreiter Union Deutschland e.V. (EWU) ausgeschrieben. Sportliche Höchstleistung, gute Stimmung und spätsommerliches Wetter lockten vom 22. bis 27. September mehr als 5000 Besucher nach Hessen.



Die Auswahl des Burghofs der Familie Brodhecker in Riedstadt bei Darmstadt stellte die Veranstalter der German Open zunächst vor eine Herausforderung. Da auf dem Burghof normalerweise Spring- und Dressurreiter trainieren, musste zunächst ein spezieller Boden eingebracht und präpariert werden. "Bei Westernturnieren ist der Boden an sich schon eine Herausforderung", erzählt Jörg Brückner, Pressesprecher der EWU. Dadurch dass aber am 19. und 20.9. auch noch die Deutsche Meisterschaft im Cutting auf dem Burghof ausgetragen wurde, gestaltete sich die Bodenbeschaffung noch komplizierter. Zunächst wurde der übliche Dressur-Boden abgetragen und ein tiefer Boden fürs Cutting eingebracht. Dieser wurde dann am Sonntagabend wieder abgetragen, um direkt im Anschluss den lehmigen und rutschigen Reining-Boden für die German Open der EWU zu präparieren. Mit dem Ergebnis waren die Teilnehmer des Turniers zufrieden. "Es gab keinerlei Beschwerden über den Boden", so Brückner.
Überhaupt habe es keine negative Kritik gegeben, so dass die Veranstalter eine insgesamt positive Bilanz ziehen: "Das Wetter hat mitgespielt, es gab komprimiert gute Leistungen zu sehen, die Stimmung war entspannt", fasst Andrea Brückner zusammen. Und Jörg Brückner ergänzt: "Wir sind wie eine große Familie, die sich hier zum Höhepunkt des Jahres trifft." Und die hier ihre Fähigkeiten und Leistungen misst. Damit diese auch von den Zuschauern beurteilt werden konnten, wurde eine zusätzliche Tribüne eingebaut, so dass insgesamt etwa 1100 Sitzplätze in der großen, hellen Halle zur Verfügung standen.
360 Reiter-Pferd-Kombinationen trugen 26 sportliche Entscheidungen aus, wobei etwa 34 000 Euro Preisgeld ausgeschüttet wurden. An den Start gingen 226 Quarterhorses, 43 Paints, 16 Haflinger und 26 Pferde ohne Rasse. Die zwei ältesten vierbeinigen Teilnehmer brachten es auf jeweils 24 Lenze.

Besonders positiv heben die Veranstalter die Tatsache hervor, dass unter den Starten rund einhundert Jugendliche waren. Am Nachwuchs zeigt sich, dass die Beliebtheit des Westernreitens weiter zunimmt. "Die Akzeptanz ist deutlich gestiegen", findet auch Andrea Brückner von der EWU und betont: "Es gibt keine Konkurrenz zu den klassischen Reitern! Das sind unterschiedliche Reitweisen, unterschiedliche Arten der Ausbildung. Wir haben alle den Partner Pferd, und jeder arbeitet so mit ihm, wie es ihm am besten liegt." Die Tatsache, dass die Westernreiter-Meisterschaften auf dem Gelände eines Dressur- und Springstalls stattfanden, spricht in diesem Fall für sich.

Zum dramatischen Höhepunkt kam es bei den Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände am Freitag. Da die Mannschaften aus Baden-Württemberg und dem Rheinland exakt punktgleich abschnitten, musste schließlich das Los entscheiden, welche Mannschaft Gold mit nach Hause nehmen durfte, und so löste Baden Württemberg den Champion des vergangenen Jahres ab.
Besonders schön anzusehen waren dann die Finals im Western Pleasure und im Reining. Versierte Reiter und gelöste Pferde, rasante Sprints und spektakuläre Slidingstops - hier wurde die Qualität des Sports offensichtlich. Als Philip Martin Haug auf Slidin on Diamonds in einer Wolke aus Sand und Staub durch die Halle rutschte, grölte das Publikum vor Begeisterung. Der Mann aus Brandenburg nahm dann auch die Trophäe mit nach Hause und darf sich nun EWU Champion im Reining nennen.
Spaß für die Zuschauer brachten vor allem auch die Disziplinen "Horse & Dog Trail", in der es auf eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Reiter, Pferd und Hund ankommt, sowie "Working Cowhorse", wo Pferd und Reiter in der "Fencework" ein Rind in der Bahn kontrollieren. Und nicht zuletzt natürlich "Superhorse", eine besonders schwere Prüfung, in der Elemente aus den vier Disziplinen Pleasure, Reining, Trail und Western Riding abgefragt werden. Hierfür muss das Pferd eine besondere Vielseitigkeit an den Tag legen.

Für fünf Euro werktags und sieben Euro am Wochenende bekamen Westernfreunde und solche, die es noch werden wollen, durchaus einiges geboten. Am Eingang zum Turniergelände gab es an verschiedenen Ständen Western-Zubehör zu kaufen, von Chaps über Sattel und Zaumzeug bis hin zu Nahrungszusätzen für das Pferd.
"Eine gelungene Meisterschaft", fassen die Veranstalter zusammen und beginnen schon langsam mit den Vorbereitungen für die 19. German Open im nächsten Jahr. Wo das Turnier 2010 stattfinden wird, ist noch offen.

Fotos: Natalie Buch, Pferde-Welt.Info
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