Toyota Avensis

Der Toyota Avensis ist endgültig in Europa angekommen. Denn das Design der jetzt dritten Generation des Mittelklässlers ist im südfranzösischen Toyota-Studio entstanden. Obwohl der neue Europäer klar als Avensis zu erkennen ist, ist die Formensprache doch in wesentlichen Teilen neu und wirkt moderner als die des Vorgängers. Davon konnte sich auch unser Auto-Tester Heinrich Rohne überzeugen.


Das Mittelklasse-Fahrzeug - jetzt nur noch als Limousine und Kombi zu haben - wuchs im Vergleich zum Vorgänger um fünf Zentimeter auf 4,70 Meter (Limousine) beziehungsweise 4,77 Meter (Kombi). Das Wachstum hat dem Avensis gut getan. So profitiert nicht nur das flotte Design davon, sondern auch im Innenraum gibt es jetzt deutlich mehr Platz. Das Kofferraumvolumen hat sich bei der Limousine von 520 auf 509 Liter leicht verringert, beim Kombi steigt es: Statt 520 bis 1.500 Liter beträgt es nun 543 bis 1.609 Liter. Als Zugmaschine eignet sich der Toyota Avensis auch bestens: Als Anhängelast werden bis zu 1.800 kg angegeben. Zudem wurde die Qualitätsanmutung weiter verbessert und erreicht schon fast Lexus-Niveau.

Viel getan hat sich bei den Motoren.. Drei Benziner und drei Diesel werden angeboten. Die Ottomotoren - allesamt neu entwickelt - besitzen statt der VTT-i-Ventilsteuerung nun eine so genannte Valvematic. Diese regelt neben den Ventilzeiten an Ein- und Auslassseite auch den Ventilhub an der Einlassseite. Damit zieht Toyota mit den BMW-Motoren mit Valvetronic und Doppel-Vanos gleich. Während das Ottomotor-Spektrum bisher mit einem 1,8-Liter begann, gibt es nun auch einen 1,6-Liter-Benziner. Er leistet 132 PS und ist damit sogar stärker als der alte 1,8-Liter, der Verbrauch ist jedoch niedriger. Laut Toyota verbraucht die neue 1,6-Liter-Limousine 6,5 Liter auf 100 Kilometer, also etwa zehn Prozent weniger als der der alte 1,8-er mit 7,2 Litern. Der neue 1,8-Liter-Benziner besitzt 147 PS. Die Spitze der Benzinmotoren-Palette markiert der 2,0-Liter-Motor mit 152 PS und einem Verbrauch von 6,9 Liter in der Limousine mit Schaltgetriebe.

Die drei Diesel des Avensis wurden intensiv überarbeitet. Sie unterschreiten jetzt die Grenzwerte der Euro-5-Norm. Die Diesel besitzen eine Common-Rail-Einspritzung der vierten Generation über Piezoventile mit 2.000 bar Druck. Der 2,0-Liter-Diesel mit 126 PS verbraucht laut Toyota 5,1 Liter in der handgeschalteten Limousine. Der 2,2-Liter-Motor mit 150 PS braucht 5,5 Liter. Für diesen Motor wird neben der Sechsgang-Schaltung eine neue Sechsstufen-Automatik mit manuellem Modus und Schaltwippen angeboten. Der stärkste Diesel mit 2,2 Liter Hubraum und 177 PS ist stets mit D-CAT-Technik ausgestattet. Er verbraucht im Viertürer 5,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Die beiden größeren Benziner sind außer mit einer neuen Sechsgang-Schaltung auch mit einem neuen Getriebe namens Multidrive S bestellbar. Es handelt sich dabei um ein stufenlos variables Getriebe. Bei diesem CVT-Getriebe bleibt der Motor durch die Anpassung der Übersetzung meist im optimalen Drehzahlbereich, was dem Verbrauch nützt. Außerdem kann man einen Sportmodus einschalten.

Alle Avensis-Modelle unterstützen den Fahrer mit speziellen Anzeigen beim Spritsparen. Die Ausführungen mit Automatik und Multidrive S besitzen eine "Eco"-Anzeige im Bordcomputer-Display, während die Handschalter den optimalen Zeitpunkt zum Hoch- oder Herunterschalten an.

Ansonsten hat Toyota sein neues Flaggschiff vollgeladen mit Technik. Zur Sicherheitsausstattung gehören sieben Airbags sowie neue Kopfstützen, die ein Schleudertrauma verhindern sollen. Das ESP ist nun mit einer aktiven Lenkunterstützung ausgestattet, das heißt, es wirkt in kritischen Situationen über ein aktiv eingesteuertes Lenkmoment der Gierbewegung beim Unter- oder Übersteuern entgegen. Dem Fahrer wird durch einen minimalen Lenkeinschlag die Richtung anzeigt, in die er das Lenkrad bewegen muss, um die Situation zu retten. Darüber hinaus ist der Avensis mit Xenon-Scheinwerfern und adaptivem Kurvenlicht ausgestattet. Zudem verfügt er über eine automatische Leuchtweitenregulierung in Abhängigkeit von der Zuladung, die auch automatisch die Nickbewegungen des Fahrzeugs beim Bremsen und Beschleunigen kompensiert. Serienmäßig sind Bremslichter, die bei einer Gefahrenbremsung in schnellem Rhythmus pulsieren.

Wahlweise ist ein neues Pre-Crash-Sicherheitssystem erhältlich. Das System warnt zunächst den Fahrer vor der drohenden Gefahr. Sollte es erkennen, dass eine Kollision unausweichlich ist, aktiviert es darüber hinaus automatisch die Gurtstraffer und leitet eine Notbremsung ein, um die Aufprallgeschwindigkeit zu minimieren. In das System sind ein Abstandstempomat und ein Spurhalteassistent integriert.

Und das zu Preisen, die bei 22.700 Euro beginnen. Für den Diesel müssen mindestens 24.950 Euro investiert werden. Fazit: Die dritte Generation des qualitativ und technisch schon immer hochwertigen Avensis scheint nun auch optisch endgültig in Europa angekommen zu sein.

Bilder:Toyota Deutschland
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