Skoda Superb Combi

Skoda bringt den dritten Kombi seiner Modellpalette auf den Weg: Nach Fabia und Octavia gibt es jetzt auch den Superb mit großer Klappe. Und der hat richtig Platz und macht auf dem Reitplatz zudem eine äußerst gute Figur. Das kann unser Auto-Tester Heinrich Rohne bestätigen, der sich diesen luxuriösen Lastesel einmal genauer angeschaut hat.


Skoda setzt beim schmucken Superb auf eine ausgesprochen gründliche Verarbeitung und liebevolle Materialauswahl: Hinter dem Lenkrad fühlt man sich auf Anhieb wohl, jeder Schalter und Hebel liegt gut zur Hand. Wo man den Wagen anfasst, fühlt er sich gut an. Nur an Details wie den Kunststoffbezügen auf den Konsolen merkt man noch einen Unterschied zu den viele Tausend Euro teureren Modellen der Nobelhersteller.

Gleichgezogen hat Skoda zum Teil auch bei der Ausstattung: Die üblichen Airbags und Assistenzsysteme sind Standard, Extras wie Navigation oder Lederpolster längst etabliert. Nun sind sogar noch ein schlüsselloses Zugangssystem sowie ein großes Panoramadach verfügbar. Das schafft vor allem im Fond ganz neue Perspektiven und stützt das angenehme Raumgefühl, das auch vom großen Radstand und der üppigen Kniefreiheit lebt. Man hat eigentlich das Gefühl, in einer Langversion der Luxusklasse zu sitzen.

Ungeschlagen ist der Kombi auch beim Transport von allerlei Reitutensilien. Weil der Superb schon als Limousine stattliche 4,84 Meter misst, mussten die Tschechen den Wagen gar nicht mehr strecken, um einen rekordverdächtigen Laderaum zu schaffen: 633 Liter schluckt er schon bei aufrechter Rückbank. Und wenn die beiden asymmetrischen Hälften flach liegen, gehen bis zu 1.865 Liter hinein. Viel mehr bietet in dieser Klasse keiner.

Zudem ist das Beladen einfach. Die Ladekante ist niedrig, die Klappe groß und breit, und der Boden ist eben. Die Laderaumabdeckung schnurrt schon beim bloßen Antippen zurück und in den optionalen Schienen gleiten variable Befestigungssysteme, die bei der Ladungssicherung helfen. Wer beim Einladen die Hände voll hat, kann die Klappe auf Knopfdruck sogar elektrisch auf- und zugleiten lassen. Der buchstäblich hellste Einfall der Entwickler ist allerdings die kleine Leuchte in der Seitenwand, die man auch herausnehmen und als Taschenlampe benutzen kann.

Der feine Tscheche ist zudem ein gern gesehener Gast auf dem Reitplatz. Bei einer Anhängelast von 2.000 Kilogramm auch kein Wunder. Hinzu kommt eine Zuladung von maximal 563 kg. Da haben die Pferdebesitzer einige Möglichkeiten. Die Stützlast beträgt 80 Kilogramm. Da kann man einen Pferdeanhänger schon mal dran hängen. Zumal auch ein permanenter Allradantrieb zur Verfügung steht.

In Fahrt bringen den Kombi drei Benziner und zwei Diesel, die die gesamte Bandbreite zwischen Vernunft und Vergnügen abdecken. So leistet der nur 1,4 Liter große Turbo-Direkteinspritzer in der Basisversion 125 PS und der V6-Benziner im Top-Modell 260 PS. Dazwischen gibt es noch einen 1,8-Liter mit 160 PS sowie zwei Diesel, die aus zwei Litern Hubraum 140 PS oder 170 PS holen. Der V6 wird serienmäßig angeboten, die jeweils stärksten anderen Motoren gibt es auf Wunsch mit Allradantrieb. Auch die Doppelkupplungsautomatik DSG ist für einige Varianten verfügbar.

Auf der Straße gibt der Superb den Langstreckenläufer. Er ist komfortabel gefedert und präzise, aber nicht sonderlich stramm gelenkt. Für die Grundversorgung reicht dabei schon der kleine Diesel, der immerhin 320 Nm bereitstellt, 205 km/h erreicht und sehr kultiviert läuft. Wer seinen Wagen allerdings manchmal auch vollpackt oder auf einer kurvigen Landstraße etwas Spaß haben will, sollte einen stärkeren Motor nehmen, damit die Fahrt nicht zur Geduldsprobe wird - zumal der kräftigere Diesel mit 5,9 zu 6,1 Litern obendrein weniger verbraucht.

Wie immer bei Skoda sind die Preise hochinteressant. Zwar kann man mit großen Motoren und gehobener Ausstattung locker über 40.000 Euro ausgeben, doch liegt der Kombi-Aufschlag bei bescheidenen 700 Euro und der Grundpreis bei attraktiven 23.950 Euro.

Schon mit der Superb Limousine ist Skoda ein ordentlicher Wurf gelungen. Doch mit dem Kombi werden jetzt auch Pferdefreunde hellhörig. Form und Format sind stimmig, Motoren und Fahrwerk solide, Ausstattung und Preis attraktiv. So ist das Flaggschiff ein buchstäblich einladendes Angebot.

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