Jede Menge Farben

Bei Pferden gibt es eine große Bandbreite an verschiedenen Farben. Daran tragen die Menschen die Hauptschuld, die im Laufe der Jahrhunderte Pferde in verschiedenen Fellfarben gezüchtet haben. Denn eigentlich haben Pferde nur zwei genetisch festgelegte Grundfarben bzw. Farbpigmente: Rappe (schwarz) und Fuchs (rot).

Für Deckhaar, Schweif und Mähne gibt es weitere Farbgene.
Man vermutet, dass Pferde in freier Wildbahn, wie andere Beutetiere auch, Fell, Schweif und Mähne mit eher unauffälligen Tarnfarben, zumeist Brauntönen, hatten. Wichtig war dabei auch, nicht in der Herde aufzufallen.
Die Farbbezeichnungen, die man heute in Deutschland benutzt, haben sich im Laufe der Zeit so herausgebildet und beziehen sich auf das Aussehen des Pferdes - und sind nicht als genetisch korrekt anzusehen. Bei einigen Rassen ist es mittlerweile so, dass zur Zugehörigkeit nur noch eine bestimmte Farbe akzeptiert wird - bei den Friesen gibt es zum Beispiel nur noch Rappen.
Die Fellfarbe, mit der ein Fohlen auf die Welt kommt, behält es meist nicht - im Laufe der Zeit wird es dunkler. Ausnahme: Schimmel. Die berühmten Lipizzaner zum Beispiel kommen dunkel auf die Welt und werden dann weiß.

Rappe
Bei ihm ist alles schwarz: Mähne, Schweif und Fell, Hufe und Augen sind dunkel.
Abwandlungen sind zum Beispiel Sommerrappen, die im Winter in Richtung braun oder sogar rötlich gehen.

Brauner
Diese Pferde haben rötliches bis bräunliches Fell, schwarze Beine und oft schwarze Ohrspitzen, Mähne und Schweif. Die Augen sind hell- bis dunkelbraun, die Hufe normalerweise dunkel.

Fuchs
Vom Hellfuchs über den Rotfuchs bis zum Dunkelfuchs reicht die Farbpalette, aber eins haben sie meist gemeinsam: Fell und Langhaar haben die gleiche Farbe oder das Langhaar ist etwas heller.

Schimmel
Da Pferde ja nur zwei Grundfarben haben (Schwarz und Rot), kann es also nicht an den Genen liegen, wenn ein Pferd weiß ist. Und so ist es auch: Das Pferd wird mit der Fellfarbe geboren, die seine Gene bestimmen, und verliert dann aber nach und nach alle Farbpigmente aus den Haaren. Bei Lipizzanern passiert das im Alter von 4 bis 10 Jahren.

Falbe
Diese Pferde haben entweder ein helles, beige oder graues Fell und dazu schwarzes oder dunkelbraunes Langhaar. Ein graues Pferd mit schwarzer Mähne nennt man Mausfalbe. Typisches Beispiel für einen Falben: das Fjordpferd.

Palomino oder Isabell
Das Kurzhaar des Körpers gelblich, das Langhaar cremefarben oder silbrig bis weiß. Hervorgegangen ist diese Farbe aus einer Aufhellung der roten Grundfarbe. Die Pferde haben braune Augen.

Schecke
Umgangssprachlich könnte man sagen: Diese Pferde sind gefleckt. Gemeint ist, dass sie neben ihrer Grundfarbe weiße Flecken haben, die unterschiedlich groß sein können. Tigerschecken haben zum Beispiel lauter eher kleine runde Punkte. Andere Pferde haben sehr große Flecken, diese nennt man Plattenschecken.
Typische Tigerschecken sind zum Beispiel die Appaloosa, bei denen sogar die Haut gefleckt ist.

Stichelhaarige Pferde
Wenn die normale Fellfarbe mit weißen Haaren vermischt ist, nennt man ein Pferd stichelhaarig oder bezeichnet es als Rotschimmel, Braunschimmel oder Blauschimmel (bzw. Rappschimmel.) - je nach der Grundfarbe seines Fells.

Mehr Infos zu diesem Thema zum Beispiel bei Wikipedia

Fotos: Pferde-Welt, Brigitte Heinen, Gunda Schünemann, beide Pixelio

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