Edel und leistungsstark: Trakehner

Die mit dem Brandzeichen in Form einer Elchschaufel gekennzeichneten Pferde stammen alle von Pferden aus dem Gestüt Trakehnen ab, heute bei Jasnaja Poljana in Nordwestrussland. 1731 ordnete der preussische König Friedrich Wilhelm I. (genannt der Soldatenkönig) dort die Errichtung eines Gestüts an, um seine Armee mit Pferden zu versorgen. Doch die Anfänge der Zucht reichen zurück bis ins 13. Jahrhundert.

Dazu wurden die robuste Rasse der Schweiken-Pferde, die in diesem Gebiet von den Bauern genutzt wurde, mit Vollbluthengsten gekreuzt, um ein mittelgroßes, ausdauerndes und leistungsbereites Reitpferd zu erhalten. Im 19. Jahrhundert veredelte man Trakehner mit Arabern und englischen Vollblütern, bis die Rasse zu Anfang des 20. Jahrhunderts etwa einen 50-prozentigen Vollblutanteil hatte.

Das Gestüt Trakehnen hatte zu seinen besten Zeiten über 1000 Angestellte, einen eigenen Bahnhof sowie ein Krankenhaus.
Am Ende des II.Weltkriegs wurde versucht, die besten Pferde des Gestüts vor dem Zugriff der anrückenden Roten Armee zu retten. Bei dieser Flucht Richtung Westen starben viele Tiere an Erschöpfung, Kälte oder Schusswunden. Zwischen 500 und 1000 Trakehner Pferde überlebten die Flucht und dienten als Zuchtgrundlage in der Nachkriegszeit. Die edlen Pferde wurden dann von allen Warmblutrassen zur Veredelung genutzt. Das im internationalen Turniersport eingesetzte Deutsche Reitpferd hat also viele Qualitäten von den Trakehnern erhalten.

Besonders in Hamburg und Schleswig Holstein waren und sind die Freunde dieser Pferderasse aktiv, der Trakehner Verband hat seinen Sitz in Neumünster, Schleswig-Holstein, wo auch jedes Jahr ein Trakehner Hengstmarkt stattfindet.


Trakehner sind elegante Warmblutpferde mit hohem Vollblutanteil in allen Farben, die ein Stockmaß von 160 bis 175 cm erreichen.
Sie gelten als zäh, ausdauernd, beweglich, lebhaft und intelligent. Sie fordern eine einfühlsame und intensive Beschäftigung von Seiten des Reiters und sind dann meist sehr menschenbezogen. Früher als Kavallariepferd bevorzugt, haben Trakehner heute in der Dressur und der Vielseitigkeit große Erfolge. Gezüchtet werden Trakehner hauptsächlich in Deutschland, Russland und Polen, aber auch in einigen anderen Ländern. Die Fohlen bekommen bei den Trakehnern einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter.
Bekannte Trakehner waren z.B. der für die Zucht sehr einflussreiche Hengst Tempelhüter
( 1904 - 1933 ) ,der Hengst Ultimo, der in den 1980er Jahren das erfolgreichste Dressurpferd der Welt war, oder der Hengst Hockey, der ab 1976 wesentlichen Anteil an der russischen Trakehnerzucht hatte.

Fotos: pixelio, Fotograf: AG

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