Wie entsteht eine Dressur–Quadrille?

Bevor man mit der Choreographie einer Quadrille beginnen kann, braucht man Reiter mit geeigneten Pferden, weiß Reitlehrerin Britta Steen. Sie erklärt hier detailliert, wie man eine Dressur-Quadrille aufbaut.

Geeignet sind alle Pferde, die sich mit anderen Pferden vertragen und sich paarweise reiten lassen. Einige Pferde tun sich mit dem eng nebeneinander Reiten erst mal schwer. Aber die meisten Pferde gewöhnen sich schnell daran, wenn man ein wenig mit ihnen übt.

Wie viele Reiter werden benötigt? Für eine 8er Quadrille braucht man zwischen acht und zehn Reiter. Ersatzreiter sind immer wichtig, da es vorkommen kann, dass ein Reiter am Turniertag nicht zu Verfügung steht oder ein Reiter bzw. ein Pferd krankheitsbedingt ausfällt.
Die Reihenfolge in einer Quadrille kann sich nach verschiedenen Kriterien richten, nach der Größe oder der Farbe oder wie sich die Pferde verstehen. Letzteres ist wichtig, da die Pferde sich in manchen Figuren sehr dicht nebeneinander bewegen und auch Pferde Vorlieben und Abneigungen haben.Als Téténpferde eignen sich sichere, nicht guckige (leicht abzulenkende), ausdrucksstarke Pferde. Sie sollten rittig sein, denn das Augenmerk der Richter fällt als erstes auf sie. Auch die Téténreiter sind stark gefordert. Nicht nervenstarke Reiter sind in dieser Position schnell überfordert.
Das letzte Paar hält die Quadrille zusammen. Sie ist wichtig und muss gut besetzt sein. Manchmal fühlen sich Reiter zurückgesetzt, wenn sie an letzter Stelle reiten. Bei der Quadrille sind sie jedoch mit die wichtigsten Reiter.
Schwächere Paare "versteckt" man in der Mitte, denn dort fallen sie nicht so sehr auf.
So findet jeder Reiter sein Plätzchen. Es lohnt sich auch, verschiedene Paarungen auszuprobieren und auch während des Trainings mal die Positionen zu wechseln. Sollte ein Paar am Prüfungstag ausfallen, müssen die anderen Reiter eventuell ihre Positionen verlassen und an neuer Stelle reiten.

Haben sich genügend Reiter gefunden, beginnt die Arbeit an der Choreographie. In welcher Klasse die Quadrille starten kann, richtet sich nach dem Ausbildungsstand der Reiter und Pferde. Hierbei richtet man sich immer nach dem schwächsten Paar. Eine A-Quadrille mit einem Pferd, das nicht an den Hilfen steht und besser ausgebunden werden müsste, macht keinen guten Eindruck und mindert die A-Note. Es wäre dann besser, in einer niedrigeren Klasse zu reiten.
Die Klassen E - L sind an die jeweiligen Anforderungen der Dressurprüfungen angelehnt.
So werden in Klasse E die drei Grundgangarten gefordert, aber zum Beispiel keine Volte verlangt. In Klasse A müssen zusätzlich Mitteltrab und Volten (10 m Durchmesser) gezeigt werden. Bei der Klasse L kommen außerdem der versammelte Trab, der versammelte Galopp, Außengalopp auf beiden Händen, der einfache Galoppwechsel und Volten (8 m Durchmesser) im Trab und Galopp nach rechts und links dazu.

Der Schritt muss immer 40 m zusammenhängend geritten werden und Rückwärtsrichten und Halten sind nicht erwünscht. Höhere Lektionen werden nicht bewertet.
Hat man das alles im Griff, kann der Quadrillenaufbau beginnen.

Lesen Sie auch: "Quadrillereiten - nicht nur zur Weihnachtszeit"

Fotos: Pferde-Welt

Content Management System von Hostmania [0.018s]