Quadrille-Die Turnierausrüstung

Quadrillereiten ist Formationsreiten. Aus diesem Grunde sollten alle Reiter und Pferde möglichst gleich aussehen. Durch diese Gleichheit wirken viele Figuren ganz anders und so manche Unregelmäßigkeit fällt nicht so auf, wie im Training, wo jeder Reiter sein persönliches Outfit hat. Britta Steen hat hier ein paar nützliche Tipps zusammengefasst.

Es gibt viele Möglichkeiten die Reiter und Pferde gleich aussehen zu lassen. Dies ist allerdings auch eine Kostenfrage. Da bereits Nenngelder und Transportkosten entstehen, sollte der Quadrillenleiter darauf achten, dass bei der Ausrüstung die Kosten nicht zu hoch werden.
So empfiehlt es sich z. B. eine Monatskasse einzuführen, bei der jeder Reiter einen kleinen Obolus entrichtet. Am Besten ist es, wenn auch die Ersatzreiter sich an der Quadrillenkasse beteiligen, denn so ist sie unabhängig von einem eventuellen Turnierstart. Von diesem Geld kann dann Peu a Peu die Ausrüstung zusammengekauft werden. Diese Ausrüstungsgegenstände gehören dann der Quadrille und bilden den Quadrillenfundus. Auf diese Weise hat die Quadrille ihre Ausrüstung immer parat und die Anschaffung fällt auch nur einmalig an. Hinzu kommt, dass Schabracken, Westen und ähnliches immer einer Mode unterliegen und im darauffolgenden Jahr vielleicht gar nicht mehr zu erwerben sind.
Je einheitlicher die Reiter, desto besser. Die Schwierigkeit beginnt aber bereits bei der Kopfbedeckung. Die Kappen sind mit Samt bezogen oder Plastik glänzend oder ehr matt und die Form unterscheidet sich auch noch. Um möglichst gleiche Kappen zu bekommen auch nicht mitreitende Reiter fragen, ob sie ihre Kappen verleihen würden. Aber eines bitte nicht außer acht lassen. Die Sicherheit geht immer vor! Eine Kappe muss passen! Lieber auf etwas Optik verzichten aber dafür passende Kappen auf den Köpfen.
Auch eine gleiche Frisur sieht besser aus. Nun haben einige Reiter kurze Haare, einige lange. Durch Haarteile bzw. Haarbänder, die an der Kappe befestigt werden, sehen die Frisuren einheitlich aus. Bei Männern sollte man auf eine Haarverlängerung verzichten, da diese sich leider meist weigern. Die Richter pflegen darüber hinwegzusehen.
Nun stellt sich die Frage der Oberkörperbekleidung. Reitjacketts gibt es in vielen Farben und Formen. Es kann schwierig sein, 8 einheitliche Reitjacketts zusammenzustellen. Zumal die Anschaffung auch nicht billig ist. Für den Anfang reichen gleichfarbige Pullis. Eine Alternative zum Reitjackett stellen Westen dar. Es gibt sie in allen möglichen Farben, Formen und in fast jedem Preissegment. Aber Vorsicht! Reitwesten unterliegen dem Modetrend und sind im darauf folgenden Jahr unter Umständen nicht mehr zu bekommen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für eine Achter-Quadrille 10 Westen in den gängigen Größen zu erwerben, denn die Reiter haben nun einmal unterschiedliche Figuren.
Unter Westen, Pullover oder Reitjacketts gehören Blusen bzw. Hemden. Sie sollten eine einheitliche Farbe haben und entweder mit oder ohne Plastronkragen sein. Lange Ärmel sehen bei Westen einheitlicher aus. Aber bitte dann keine T-Shirts unterziehen, da die kurzen T-Shirtärmel durchscheinen. Eine alternative zur Plastronbluse stellt ein Plastron dar.
Auch die Reithose sollte in einer gleichen Farbe sein. Entweder alle Reiter mit weißen Handschuhen oder keiner. Das Gleiche gilt für die Gerte, alle oder keiner.
Auch bei den Pferden ist ein gleichmäßiges Auftreten wichtig. So kann man mit gleichen Reithalftern, Stirnriemen und Schabracken einen gleichmäßigen Eindruck machen. Ein Pferd mit vier Bandagen wirkt synchroner als ein Pferd mit zwei Bandagen. Bandagen sollten immer mit Klebeband gesichert werden. Eine Bandage, die sich während der Vorstellung löst, kann sehr gefährlich sein, und es passiert immer wieder. Um die Bandagen bis zur Vorstellung weiß zu erhalten, können Bandagen überbandagiert werden, die dann die Helfer kurz vor Auftritt abnehmen.
Bei den Sätteln sehen nur Dressursättel oder Vielseitigkeitssättel gut aus. Wenn dies nicht zu ermöglichen ist, sollte die Quadrille an dieser Stelle Abstriche machen, denn ein Sattel muss passen.
Doch auch mit Kleinigkeiten kann man viel erreichen. So sollten alle Pferde zur gleichen Seite und mit gleichen Abständen eingeflochten werden. Ausnahme sind einige Rassen, bei denen man ganz auf das Einflechten verzichtet.
Bei der Ausrüstung für Pferd und Reiter sind kaum Grenzen gesetzt und es können noch viele andere Accessoires benutzt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Quadrille am Ende nicht zu unruhig und bunt aussieht.
Hier ein Beispiel, was sich in unserem Quadrillenfundus befindet:
3 Sätze Schabracken, weiße Bandagen für 3 Quadrillen, Stirnriemen, Trensen, 2 Sätze Westen, Zylinder (für eine L-Quadrille), Haarbänder passend zu den Westen, Ersatzknöpfe, Sicherheitsnadeln, Nadel und Faden, 2 Pfeifen, 1 Paar weiße Handschuhe (Ersatz), Schablonen für ein Schachbrettmuster und eine Standarte.
Auch wenn das Herausbringen nur einen Bruchteil der Note ausmacht, so ist die äußere Erscheinung einer Quadrille doch ihr Erkennungsmerkmal.

Foto's: tuitto, pixelio, und Pferde-Welt.Info
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